Ein freundliches und ausgeglichenes Wesen ist etwas Unvergängliches und ist die Art von Schmuck, die in Gottes Augen einen unvergleichlichen Wert hat.

1. Petrus 3, 4b (NGÜ)

Kennt ihr das auch? Man ist in vertrautem Umfeld, um einen herum Menschen, die man kennt, und trotzdem fühlt man sich fremd, anders, irgendwie nicht dazugehörig…

Begegnung mit anderen Menschen kostet mich oft viel Kraft; ich fühle mich häufig unsicher oder unwohl. Neue Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu pflegen fällt mir eher schwer. Ich fühle mich meist einfach überfordert.

Und irgendwie kann ich mir gut vorstellen, in einem kleinen abgeschiedenen Häuschen am Meer oder mit Blick auf weite, hügelige Landschaft, einen See und/oder möglichst unberührte Natur zu leben. Mit großem Garten und vielen Büchern, bunten Stoffen und immer einem weichen, schönen Wollvorrat. *träum*

Ich wünsche mir, mehr ich selbst zu sein und meiner Persönlichkeit entsprechend zu leben. Nur da ist diese Spannung, dass das irgendwie nicht zur „Welt“, zum gesellschaftlichen Denken und Handeln passt. Deshalb habe ich schon oft gedacht, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich anders sein sollte. Aber das bin ich nicht. Und deshalb befinde ich mich vermutlich auch im Moment in einer Art Kampf um meinen persönlichen Platz, meine Berufung/Aufgabe, meinen Lebensweg.

Und weil dieser „Moment“ schon jahrelang anzudauern scheint, hat mich das wohl auch krank gemacht.

Pusteblume

Introvertiert und hochsensibel zu sein bedeutet aber auch, besondere Fähigkeiten zu haben. Diese Geschenke möchte ich immer mehr entdecken und entfalten. Und so auch zum Segen werden für andere. Ich will also ja sagen zu meiner Andersartigkeit und ehrlich dazu stehen.

Um mich wohlzufühlen und neue Kraft zu schöpfen, brauche ich Ruhe und muss mich gegen Reizüberflutung abschirmen. Vielleicht neige ich deshalb auch dazu, langsamer zu sein als andere… So bin ich gerne alleine, brauche Privatsphäre, mag es still und ruhig, denke nach, lese gerne, mache Handarbeiten oder stöbere im Internet. Oder gehe in die Natur raus.

Extrovertierte Menschen nimmt man als gesellig, abenteuerlustig, risikofreudig wahr, Introvertierte hingegen als eher ruhig, zurückhaltend, in sich gekehrt. (S. 29)

Debora Sommer
(„Die leisen Weltveränderer – von der Stärke introvertierter Christen“)